Montag, 14. November 2016

[Rezension] Zurück ins Leben geliebt von Colleen Hoover

Titel: Zurück ins Leben geliebt
Autor: Colleen Hoover
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 22.07.2016
Seiten: 368
Verlag: dtv
Format: Klappbroschur
ISBN-13: 978-3-423-74021-0
Originalpreis: 12,95€

Klappentext: 
Als Tate zum Studium nach San Francisco zieht, stolpert sie dort gleich am ersten Abend über Miles Archer: Miles, der Freund ihres Bruders, der niemals lächelt, meistens schweigt und offensichtlich eine schwere Bürde mit sich herumträgt. Miles, der so attraktiv ist, dass Tate bei seinem Anblick Herzflattern und weiche Knie bekommt. Miles, der, wie er selbst zugibt, seit sechs Jahren keine Frau mehr geküsst hat. Miles, von dem Tate sich besser fernhalten sollte, wenn ihr ihr Gefühlsleben lieb ist… 

Meinung: 
Im Vergleich zu den Covern der anderen Romane von Colleen Hoover mutet dieses hier provokant anzüglich an. Die Kurzbeschreibung verspricht eine Liebesgeschichte und verrät ansonsten nicht viel mehr. Tatsächlich hält sie sich damit eine Bandbreite an möglichen Handlungen offen. Der Klappentext wird da schon genauer und klingt auf den ersten Blick vielversprechend.

Leider hat mir dieser Roman bestätigt, dass Liebesromane einfach nichts für mich sind. Die Liebesgeschichte ist mir einfach viel zu offensichtlich. Das kann daran liegen, dass sie immerhin im Mittelpunkt der Handlung steht, aber für meinen Geschmack war sie viel zu erzwungen. Ich bevorzuge dezentere Liebesgeschichten, die einem nicht so vor die Nase geknallt werden. Aber abgesehen einmal davon war dieses Buch für mich weniger Liebesroman und viel mehr Erotikroman. Die Sexszenen ziehen sich teils über mehrere Seiten und davon gibt es auch nicht nur eine. Das hatte für mich auch den Beigeschmack, dass die Liebe hier eher aufs Körperliche reduziert wird. Und zwar nicht nur, weil Tate und Miles eine Art Freundschaft mit Vorzügen führen. Wenn sie sich ihrer Gefühle bewusstwerden, kommt einfach immer Sex ins Spiel. Auf der anderen Seite steht da noch Miles Vergangenheit und die Geschichte fand ich richtig gut. Dieser Teil wird in Rückblenden verpackt und wird vor allem am Ende richtig ergreifend. Dennoch kann man das Ende bereits erahnen und wirkliche Spannung kommt einfach nicht auf.

Tate zeigt dem Leser mit ihrer Perspektive das Heute. Leider ist sie über den ganzen Roman hinweg sehr charakterlos und flach. Sie hat kaum richtige Charakterzüge. Mit Miles ist es nicht anders, nur dass er zudem noch sehr verschlossen ist. Zumindest in seiner Perspektive erfährt man ein bisschen mehr von ihm, aber sowohl Miles als auch Tate scheinen nur durch ihre Liebe zu leben. Nicht einmal richtige Interessen lassen sie durchblicken, was sie leider sehr eindimensional bleiben lässt. Mit den übrigen Charakteren ist es nicht anders und so werden sie meist auf Stereotype reduziert.

Der Schreibstil hat mir am Buch tatsächlich am besten gefallen. Vor allem Miles Perspektive war dabei sehr interessant, da die Autorin hier sehr poetisch formuliert hat. Zudem wurden jene Kapitel zentriert und wirken so noch einmal ganz anders, deutlich weniger bodenständig. Das passt sehr gut. 

Mit diesem Buch wollte ich dem Genre nochmal eine neue Chance geben, aber es soll nicht sein. Vielleicht liegt es an mir, vielleicht auch am Buch, aber es konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Es las sich so mega verkrampft und offen gesagt auch keine Spur romantisch, dann schon eher versaut. Tragisch war die Geschichte an manchen Stellen schon, aber die Liebesgeschichte in der Liebesgeschichte war packender als die von Tate und Miles. Es war wie diese Liebe auf den ersten Blick, aber noch unrealistischer. Es wurde mehr gesagt, dass Tate ihn mag als mit Handlungen angedeutet. Letztendlich kann ich die Begeisterung um diesen Roman kein bisschen verstehen.

Fazit: 
„Zurück ins Leben geliebt“ beleuchtet die Beziehung zwischen Tate und Miles eher oberflächlich und kann nur im Subplot überzeugen. Auch die Charaktere wirken flach. Alles in Allem ist es ein Liebesroman ohne authentische Liebe.

Gesamt: 2/5

Inhalt: 2/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 1/5
Schreibstil: 3/5

2 Kommentare:

Svenja hat gesagt…

Hallo Diana,
ich war überrascht, dass dich das Buch nicht unbedingt überzeugen konnte. Ich habe es zwar selber noch nicht gelesen, aber bisher immer nur mitbekommen, wie sehr es (und auch die anderen Bücher von Hoover) gehyped wird. Ich würde sehr gerne bald auch ein Buch von Hoover lesen, kannst du mir denn eins empfehlen, dass dir besser gefallen hat?
Liebe Grüße
Svenja (www.pantaubooks.wordpress.com)

Gwee hat gesagt…

Huhu Svenja!

Der Hype um ihre Bücher ist wirklich groß, da hast du Recht. Ich habe bisher noch kein weiteres Buch von ihr gelesen. Ich muss auch zugeben, dass Liebesromane an sich absolut nicht mein Genre sind und es sehr schwer ist, mich zu überzeugen, wenn es um authentische Liebesgeschichten geht. Dieses Buch war für mich einfach zu viel Sex und zu wenig Kommunikation, um einen wirklichen Aufbau von Liebe zu rechtfertigen.

Liebe Grüße,
Diana

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