Freitag, 14. Oktober 2016

[Rezension] Ein Königreich aus Seide von Valentina Fast

Titel: Ein Königreich aus Seide
Reihe: Royal
Band: 2
Autor: Valentina Fast
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 03.09.2015
Seiten: 224
Verlag: Impress
Format: ebook
ISBN-13: 978-3-646-60161-9
Originalpreis: 3,99€

Kurzbeschreibung:
Die entscheidenden Tage des Wettbewerbs um die Gunst des unbekannten Prinzen haben begonnen. Tatyana und den anderen Mädchen wird die erste Aufgabe zugewiesen und sie erfordert nicht wenig Einfallsreichtum und Geschick. Gleichzeitig beginnen sich die vier möglichen Prinzen Abend für Abend mit jedem der Mädchen zu treffen. Die Spannung steigt. Mit wem wird wohl Tatyana ausgehen müssen? Und was, wenn er sie nicht mag? Doch dann passiert eines Nachts etwas, mit dem sie am wenigsten gerechnet hat… 

Meinung: 
Das Cover des zweiten Bandes erinnert sofort an den Vorgänger und besticht wieder durch seine Schlichtheit, aber gleichzeitige Betonung auf dem Mädchenhaften. Der Klappentext klingt nach dem Lesen des ersten Bandes nicht allzu spannend, aber weckt zumindest Neugier auf das weitere Geschehen der Reihe. Nachdem mir der erste Teil der Reihe eigentlich nicht sonderlich zugesagt hat, wollte ich trotzdem wissen wie es weitergeht und der Reihe eine zweite Chance geben.

Im Großen und Ganzen ist das Buch auch besser geworden. Es wirkt deutlich reifer und auch die Handlung an sich ist spannender, da hier noch ein zusätzlicher Konflikt mit eingeflochten wird. So richtig überzeugen konnte es mich trotzdem wieder nicht, gerade weil die Protagonistin ständig im Vordergrund steht. Immerzu geht es ihr nicht gut und alle bemuttern sie oder es geht einfach nur generell darum, dass alle sie mögen. Denn bis auf ihre Konkurrentinnen ist sie immer die Beliebteste. Jeder der jungen Männer mag sie, die Reporterin, die Lehrer, die Vertrauten, das Volk,…und gleichzeitig wird sie immer als das arme Mädchen dargestellt, um das sich gekümmert werden muss. Das wird leider in einem unrealistischen Maß ausgereizt. Auch die Liebesgeschichte wirkt übertrieben und gekünstelt und hier wird fast ein bisschen zu sehr auf „Liebe auf den ersten Blick“ gesetzt. Anders kann man es nicht nennen, denn die Liebesgeschichten bahnen sich hier nicht wirklich natürlich an, sondern werden einem eher hin geklatscht. Auch schade ist, dass man hier wieder nur sehr wenig über Viterra erfährt. Zwar gibt es hier mehr Andeutungen zum Hintergrund der Kuppel, aber der Leser wird weiterhin im Dunkeln gelassen. Das Ende schließt auch hier wie schon im ersten Band mit einem Cliffhanger ab, der es einem fast unmöglich macht das nächste Buch nicht lesen zu wollen.

Zu den Charakteren gibt es im zweiten Band eigentlich nur wenig hinzuzufügen. Mit Tatyana konnte ich mich noch immer nicht identifizieren, geschweige denn ihr Verhalten nachvollziehen. Sie wirkt auf mich wie die nervige von allen gemochte Person, die immer alles richtig macht, selbst wenn sie es nicht tut. Und man selbst wird daneben ignoriert. Und gerade deswegen verstehe ich nicht wie jeder Charakter in diesem Buch sie mögen kann. Sie jammert auch immer noch sehr viel und wirkt einfach nicht ganz rund. Ich habe nie das Gefühl gehabt, über eine richtige Persönlichkeit zu lesen, weil sie so blass bleibt. Auch die anderen Charaktere bleiben mehr Skizzen. Es gibt nur einige wenige, die richtige, dafür aber statische Charakterzüge haben, so wie Tatyanas beste Freundin Claire, die das typische Plappermaul darstellen soll. Hier differenzieren sich die jungen Männer zwar ein bisschen, aber nicht anhand wirklicher Verhaltensweisen, sondern eigentlich wird nur ausgelesen, welche Kandidatin sich für welchen der Männer interessiert.

Mit dem Schreibstil kam ich hier etwas besser zurecht als noch im ersten Band. Er wirkt hier ausgereifter. Dennoch stolpert man trotz dem flüssigen Stil öfter über verschiedene Sätze und Ausdrücke, die gekünstelt wirken oder gar nicht richtig passen wollen.

Ich habe das Buch zwar wieder sehr schnell durchgelesen, aber ein richtiges Vergnügen war es auch diesmal nicht, obwohl mir der zweite Teil der Reihe bereits besser gefallen hat. Immer noch ist nicht sicher, wer der Prinz sein könnte, auch wenn sich eine recht eindeutige Tendenz herausbildet. Spannend fand ich vor allem den zweiten Plotstrang, der sich hier langsam herauskristallisiert und Potenzial haben könnte. Nur leider wird das bisher nur ganz schwach abgehandelt. Es bleibt nach wie vor eher eine oberflächliche Liebesgeschichte, aber verspricht zumindest für die folgenden Bände mehr Tiefe.

Fazit: 
„Ein Königreich aus Seide“ ist eine Fortsetzung, die zeigt, dass sich die Reihe noch nach oben hin steigern kann und es bereits getan hat. Leider bleiben die Charaktere blasse Hüllen, die Dialoge steif und die Handlung um Tatyana klischeehaft und erzwungen.

Gesamt: 2,5/5

Inhalt: 3/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 2/5
Schreibstil: 3/5

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