Titel:
Nanos - Sie
bestimmen, was du denkst
Kurzbeschreibung:
Reihe: Malek Wutkowski
Band: 1
Autor: Timo Leibig
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 24.09.2018
Seiten: 512
Verlag: Penhaligon
Format: Paperpack
ISBN-13: 978-3-7645-3190-4
Originalpreis: 16,00€
Kurzbeschreibung:
Deutschland 2028: Die Bevölkerung ist hörig. Dank
Nanoteilchen in Lebensmitteln und im Trinkwasser glauben die Menschen alles,
was ihnen die Regierungspartei weismacht. Nur wenige sind »free«, also
resistent gegen die manipulativen Nanos – und sammeln sich im Untergrund zu
einer Rebellion. Unter ihnen befindet sich der entflohene Sträfling Malek, ein
Mann, der nur ein Ziel hat: überleben. Und wer wie er nichts zu verlieren hat,
den kümmert auch kein Freiheitskampf – wäre da nicht jenes Versprechen, das er
seinem besten Freund auf dem Totenbett gab …
Meinung:
In Zeiten
der Digitalisierung bewegt die Menschheit vor allem auch das Thema Überwachung
und Meinungsfreiheit. Viele Dystopien zeichnen düstere Zukunftsszenarien, in
denen kein Mensch mehr einen Schritt tun kann, ohne dass er dabei genau
beobachtet und seine eigene Meinung beschnitten würde. Die Idee hinter „Nanos –
Sie bestimmen, was du denkst“ ist dabei trotzdem originell, denn die Menschen
wissen gar nicht, dass sie manipuliert werden. Sie fügen sich in das System und
erkennen dessen Makel nicht. So eine Idee klingt gar nicht so abwegig und ist
daher umso erschreckender. Aber kann der Roman damit auch überzeugen?
Die
Geschichte beginnt bereits brisant, man bekommt im Prolog einen direkten
Einblick in die neue Nano-Technik, die Jahre später den Alltag Deutschlands
prägen soll. Leider bleibt das Buch nicht so vielversprechend wie es beginnt.
Zunächst wird der Protagonist Malek eingeführt, der sich ungewollt direkt mit
ein paar Rebellen anlegt. Auch Maria lernt der Leser schnell kennen und erfährt
von ihr, wie es ist, in diesem System zu leben. Leider schwächelt der Roman, je
mehr Seiten er hat. So interessant das Ausgangsszenario ist, so wenig wird es
letztendlich behandelt. Zwar fließen die Nanos und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft
in die Handlung ein und formen sie auch, aber es wirkt ein bisschen als hätte
man eine Prise Action, eine Prise Krimi und eine Prise Thriller in einen Topf
geworfen und gerade zum Ende hin wirkt die Handlung fast ein bisschen absurd. Es
gibt viel Potenzial und viel, was man tiefgehender behandeln könnte, aber dazu
kommt es nicht. Stattdessen werden dem Leser zwischendrin eher belanglose
Szenen serviert, was zu einer sehr zähen Leseerfahrung führt. Dass einige
Handlungselemente sehr vorhersehbar waren, hat es auch nicht besser gemacht.
Gerade
die Charaktere sind vermutlich auch daran schuld, dass der Roman weniger zu
begeistern weiß, als das Thema erhoffen lässt. Der Fokus der Geschichte liegt
auf Malek und Maria und beide kann man nicht gerade als sympathisch bezeichnen,
aber der Knackpunkt ist eigentlich, dass eigentlich kein Charakter in diesem
Buch wirklich sympathisch ist. Es gibt interessante Charaktere wie den
Konfessor, das kann man nicht bestreiten, aber insgesamt bleiben alle Figuren
recht blass. Das erleichtert es nicht gerade, mit ihnen mitzufiebern. Gerade
die Rebellen waren mir ein bisschen zu klischeehaft.
Leibigs
Schreibstil liest sich ein bisschen holprig, aber grundsätzlich flüssig. Er
versucht seinen Charakteren authentische Stimmen zu verleihen und schafft es
auch oft. Manchmal ist es aber auch zu viel des Guten. Gerade die Metaphern
sind häufig schief. Ansonsten wartet das Buch aber selten mit ermüdenden
Beschreibungen auf und lässt sich daher ganz gut lesen. Dennoch hätte es gerade
hier mehr davon geben können, da der Fokus verschoben wird. Statt die Welt mit
den Nanos in den Vordergrund zu stellen wird hier die Formel eines typischen
Actionfilms ins Buchformat übersetzt.
Ich hatte
von Anfang an Mühe mit dem Roman. Die Charaktere wollen nicht ganz überzeugen
und auch die Welt bleibt recht blass. Man bekommt als Leser nicht die
Antworten, die man sich wünscht und wird am Ende auch noch mit Handlungswenden
überrascht, die so gar nicht passen wollen, geschweige denn den Erwartungen an
einen solchen Roman entsprechen. Insgesamt ist es natürlich trotzdem ein interessantes
Zukunftsszenario, aber man sollte im Kopf behalten, dass es eher die
Hintergrundgeschichte zur Handlung bildet. Einen zweiten Band gibt es
mittlerweile auch schon. Ob der die offenen Fragen aufzulösen weiß, ist
fraglich.
Fazit:
„Nanos –
Sie bestimmen, was du denkst“ bietet gerade Fans von Actionfilmen gute
Unterhaltung. Es gibt den typischen abgebrühten Protagonisten, der im Laufe der
Geschichte den Helden spielen muss. Die Hintergrundgeschichte lässt ein
bisschen zu wünschen übrig, ist aber insgesamt trotzdem interessant. Wenn man
allerdings vor allem daran interessiert ist, sollte man nicht mit zu hohen
Erwartungen an das Buch herangehen.
Inhalt: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 2/5
Schreibstil: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 2/5
Schreibstil: 3/5
Gesamt: