Mittwoch, 13. Juli 2016

[Rezension aus dem Archiv] Blood and Chocolate von Annette Curtis Klause

Titel: Blood and Chocolate
Autor: Annette Curtis Klause
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 15.11.2010
Seiten: 338
Verlag: Heyne fliegt
Format: Gebunden
ISBN-13: 978-3-453-26691-9
Preis: 14,99€

Kurzbeschreibung: 
Kannst du mich lieben, so wie ich bin? 
Nur bei Mondschein fühlt sich die sechzehnjährige Vivian ganz in ihrem Element. Dann verwandelt sich das schöne und leidenschaftliche Mädchen in einen Wolf und streift gemeinsam mit ihrem Rudel durch die Wälder Marylands. Doch als Vivian sich eines Tages in Aiden, einen Menschen, verliebt, muss sie eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Inhalt: 
Vivian lebt erst seit kurzem in Maryland, weil in ihrem Rudel ein Unglück geschehen ist. Nun sind sie fortgezogen und Vivian fühlt sich zunehmend einsamer. Ein Bild von ihr wird in der Zeitung veröffentlicht, daneben das Gedicht eines gewissen Aiden. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und verliebt sich. Die beiden führen gegen den Willen ihres Rudels eine Beziehung. Doch Vivian fällt es schwer, Aiden nicht ihr wahres Wesen zu zeigen. Deshalb trifft sie eine schwerwiegende Entscheidung. Und dann passiert plötzlich ein Mord, den nur ein Werwolf ausführen konnte, und Vivian verdächtigt sich selbst.

Erster Satz: 
Flammen loderten hoch in den Himmel empor und tauchten die Nacht in ein gespenstisch karnevaleskes Licht.

Meinung:
Das Cover ist wunderschön. Ein hübsches Mädchen mit strahlend grünen Augen. Darunter der Titel, der neugierig macht. Blut und Schokolade? Was hat das denn miteinander zu tun? Und worum geht es dann in dem Buch? Die Kurzbeschreibung ist leider sehr kurz gehalten, die im Buch gefällt mir besser, da sie mehr Neugierde weckt. Außerdem wird auf der Rückseite des Buches noch geschildert, wie beliebt das Buch in den USA ist und es wird absolut angepriesen. Das wirkt ein wenig nach zu viel des Guten. Ein paar Kommentare von renommierten Zeitschriften hätten es auch getan. Die Schrift ist schön groß und die Kapitel nicht zu lang. Außerdem gibt es noch eine Unterteilung in Monate, die ich persönlich für nicht so wichtig empfand. Aber die Absätze sind gut verteilt.

Anfangs war die Handlung sehr langweilig. Vivian ist sehr selbstbewusst und kriegt Aiden schnell herum. Dann turteln sie rum. Viel mehr passiert nicht – nur die Krise des Rudels wird noch näher gebracht. Erst nach fast 2/3 des Buches wird die Handlung spannend, aber dann ist man auch wirklich gefesselt. Vivians Probleme sind rührend. Sie kommt mit dem Rudel nicht richtig klar, will Aiden ihr wahres Ich zeigen und muss auch noch darum bangen, dass sie an dem Mord schuld ist. Erst ganz zum Schluss löst sich alles auf, das Ende ist eher unerwartet und ich persönlich hatte anderes erhofft. Am Ende wird auch keiner polizeilich bestraft und man liest darüber gar nichts mehr, was ich schade finde. Auch Konsequenzen hatte Vivians Verhalten nicht wirklich. Aus dem Ende hätte man wirklich mehr machen können. Es wurde viel zu schnell abgehandelt als wäre der Autorin die Lust vergangen. Aber ich war total ergriffen von den Geschehnissen. Vivians Probleme haben mich richtig gerührt und immer wieder habe ich mich gefragt, warum sie nicht mit ihrem Rudel über alles redet, aber natürlich wäre das auch gar nicht so leicht gewesen.

Die Charaktere sind nicht allzu vertieft worden, aber das war größtenteils auch gar nicht nötig, da das Wichtigste gut rübergekommen ist und Vivian meistens ohnehin allein war. Allerdings hat mich ihr Charakter ein wenig gestört. Sie ist so selbstbewusst, dass es mich ziemlich erschrocken hat. Es ist eher schwer sich in sie hineinzuversetzen, da sie eine seltsame Denkweise hat. Auch die meisten Rudelmitglieder wirken eher unsympathisch. Gabriel war der einzige, der öfter vorkam, der nicht allzu abschreckend war. Auch das Verhalten der Menschen am Ende war meiner Meinung nach etwas übertrieben.

Klauses Schreibstil ist sehr einfach gehalten und eher etwas für jüngere Teenager. Besonders anfangs erkennt man das gut, während richtige Handlung und ein Plot noch nicht wirklich ersichtlich sind. Wie eine sehr lange Einleitung in die Ereignisse. Vivians Beziehungskenntnisse sind deutlich unter ihrer Altersklasse, wo sie doch angeblich bereits etwas mit einem anderen Rudelmitglied gehabt hatte. Immer wieder hatte ich sie für jünger gehalten als sie eigentlich war. So wird es aber auch geschrieben. Ihre Denkweise ist sehr einfach und erst gegen Ende wird es anspruchsvoller. Ich konnte mir alles gut vorstellen. Es gibt mehr Handlung als Beschreibung, aber im Vergleich zur wörtlichen Rede ist es ausgeglichen.

Ich habe das Buch in knapp zwei Tagen durchgelesen und mittlerweile muss ich sagen, dass ich es gar nicht so schlecht finde wie ich anfangs fürchtete. Wenn man mitten im Geschehen der zweiten Hälfte ist, ist der erste langweilige Teil auch schon vergessen, denn Klause hat damit wieder richtig aufgeholt. Für mich war es eine schöne Lektüre, die auch mitreißen kann.

Fazit: 
Unterhaltung bringt dieses Buch wirklich. Es ist durchaus spannend. Wer Werwölfe mag und sich von unerwarteten Handlungen nicht abschrecken lässt, ist hiermit gut bedient. Natürlich sollte man auch eine Leidenschaft für Romanzen mitbringen, denn dieses Buch ist nichts anderes, auch wenn es mit weniger Kitsch aufwartet.

Gesamt: 3/5

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 4/5
Gestaltung: 4/5
Schreibstil: 3/5
Preis/Leistung: 3/5

Verfasst am: 09.10.2010

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