Mittwoch, 21. September 2016

[Rezension aus dem Archiv] Das Gesetz des Blutes von Cora Harrison

Titel: Das Gesetz des Blutes
Autor: Cora Harrison
Genre: Historischer Krimi
Erscheinungsdatum: 02.2008
Seiten: 326
Verlag: Ullstein
Format: Broschiert
ISBN-13: 978-3548266183

Kurzbeschreibung: 
Irland, 16. Jahrhundert: Im Clan der MacNamaras gärt es, denn ihr neues Oberhaupt hat sie mit viel zu hohen Steuern belegt. Als die Leiche des Steuereintreibers gefunden wird, scheint für die Richterin Macha der Fall klar. Dann wird jedoch der ermordete Müller Angus gefunden - ebenfalls ein MacNamara! Handelt es sich um eine Fehde zwischen verfeindeten Sippen? Macha hat es schwer, hinter die Fassaden der verschwiegenen Clans zu blicken. 

Inhalt:
Macha muss die Morde an Ragnall und Angus aufklären. Dabei deckt sie immer mehr Intrigen unter den MacNamaras und unterhalb der verschiedenen Sippen auf. Es sieht so aus als würden Angus‘ und Ragnalls Tod zusammenhängen und auch eindeutige Beweise gibt es. Doch Macha lässt sich nicht beirren. Mithilfe ihrer Schüler und dem König deckt sie letztendlich alles auf.

Meinung: 
Auf dem Cover sieht man ein großes Schwert, an dem zwei Waagschalen hängen. Der Hintergrund ist grün. Titel und Autor sind großgeschrieben und gut erkennbar, auch die Schriftfarbe passt gut. Das Genre ist auch gleich mit angegeben. Wenn man genau hinsieht, erkennt man keltische Symbole und auch große Steine. Auf der Rückseite steht eine ausreichend informative Kurzbeschreibung und darunter ist der Vorgänger dieses Romans abgebildet. Vorne im Buch steht noch einmal eine sehr ausführliche Inhaltsbeschreibung und auch ein paar Informationen zur Autorin sind vorhanden. Hinten gibt es ein Glossar zu unbekannten Wörtern und noch ein paar Buchempfehlungen. Die Schriftgröße ist gut gewählt und die Kapitel sind weder zu lang, noch zu kurz. Besonders toll finde ich, dass am Anfang jedes Kapitels ein Gesetz erklärt wird.

Die Handlung ist verwickelt und nie sehr durchscheinend. Als Leser hat man es schwer zu erraten, wer denn nun der Mörder oder die Mörder war/en. Man erfährt zusammen mit Macha immer mehr über die beiden Fälle, über die Kultur von damals und über die Charaktere. Harrison hat die Geschichte geschickt zusammen gewoben, so dass der Roman sehr vielschichtig wirkt. Es wird nie langweilig. Auch amüsante Elemente sind enthalten, wenn Macha mit dem König redet. Gegen Ende des Buches werden die Mörder allerdings schnell klar.

Macha ist eine Person, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Ihre inneren Konflikte sind gut verständlich und ihr Verhalten immer logisch. Viel erfährt man über sie nicht, aber das ist im Zusammenhang mit der Geschichte auch nicht wichtig. Sehr gut hat mir gefallen, dass sie sich nicht zwischen Turlough(dem König) und Diarmuid entscheiden kann – oder ob sie überhaupt erneut heiraten soll, da ihr ihre Stellung als Brehon im Burren so wichtig ist. Das hat Macha dem Leser noch einmal näher gebracht. Die restlichen Charaktere sind auch sehr vielschichtig gehalten und wirken sehr interessant.

Wirklich besonders ist Harrisons Schreibstil nicht, aber dafür passt er umso besser zu diesem Buch. Es gibt sehr viel wörtliche Rede und eher kurze Absätze. Die Sprache ist altmodisch und es kommen oft auch irische Phrasen vor, was ich besonders schön fand. Schade ist nur, dass das Irische kaum übersetzt wird. Die Übersetzungen hätte man ja ins Glossar schreiben können.

Nachdem ich einmal in die Geschichte reingekommen bin, habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und beenden können. Besonders begeistert hat mich der Roman nicht. Zwar erfährt man viel über die Iren, aber an und für sich ist das Buch doch ein wenig schlicht und lieblos gehalten und genauso sind zukünftige Handlungen leicht vorhersehbar.

Fazit: 
Wer gerne mehr über das frühere Irland wissen möchte oder Krimis mag, wird sich mit diesem Roman sicherlich anfreunden können. Es ist kein überragender Roman, aber für zwischendurch eine nette Lektüre.

Gesamt: 3/5

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3/5
Schreibstil: 2/5

Verfasst am: 05.02.2011

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